Philip Haas aus Burgen beginnt mit dem Bau einer Getreidemühle am Frohnbach außerhalb der Gemarkung Burgen.
Gerüchten zufolge befindet sich an diesem Ort zum gleichen Zeitpunkt bereits eine Ölmühle, die an das neue Gebäude angeschlossen wird. (Von der Ölmühle sind heute nur noch Mauerreste vorhanden.) Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass Philip Haas auch der Erbauer der Ölmühle ist. Unterschiedliche Mahlfunktionen innerhalb eines Mühlenkomplexes waren keine Seltenheit.
Der erste Bauabschnitt beinhaltete den Mühlraum, die Mühlradkammer mit ihrem oberschlächtigen Mühlrad sowie drei Wohnräume oberhalb des Mühlraums und einen Dachboden als Kornspeicher. Getreidemühle und Ölmühle verfügten über ein eigenes Wasserrad und konnten wegen der geringen Wassermenge des Frohnbachs wahrscheinlich nur abwechselnd betrieben werden.
Foto von 1894: Philip Haas im Kreise seiner Familie
(Es ist unserer Meinung nach fraglich, ob dieser Philip Haas der Erbauer der Mühle oder nicht vielmehr der Sohn des gleichnamigen Erbauers ist. Das Alter des Mannes spricht eher für letzteres.)
Drei Jahre später folgt ein südlicher Anbau in Form einer Scheune mit weitläufigem Heuboden, einer Küche mit offener Feuerstelle und Brotbackofen sowie einer sog. "guten Stube" für Sonn- und Feiertage. Daran angeschlossen ist im Osten ein heute nicht mehr vorhandener Stall für Pferde und Rinder. Ein Schweine- und Ziegenstall mit Unterbringungsmöglichkeiten für Wagen und Ackergeräte ist als vorgelagertes Gebäude nur noch als Ruine vorhanden.
Fotos der Hasenmühle von einem unbekannten Fotografen um die letzte Jahrhundertwende
(Die Orginale befinden sich im Familienbuch der Gutsweinstube Becker in Burgen.)
Bis zu Beginn des 20.Jhds bleibt die Mühle im Besitz der Familie Haas.
Dann zwingen wirtschaftliche Erwägungen den Wechsel zu einer Genossenschaftsmühle, an der zeitweise mehr als 25 Burgener Familien beteiligt sind. Die leer stehenden Wohnräume oberhalb und südlich neben der eigentlichen Mühle werden in dieser Zeit an unterschiedliche Familien vermietet.
Foto von ca. 1930: Die Kinder der Familie Wächter
(Familie Wächter lebte in den Wohnräumen der Hasenmühle vor 1939.)
Ölgemälde von ?? Becker, 1930
(Das Original befindet sich im Besitz von Monika und Josef Adam in Brauneberg-Filzen.)
Ende der 60er Jahre wird der Betrieb der Hasenmühle aufgrund von notwendig gewordener aufwendiger Reparaturen am Mühlrad eingestellt.
Die Gemeinde Burgen erwirbt Gebäude und Grundstück, da zu diesem Zeitpunkt Planungen zu einer Abwasserentsorgung durchgeführt werden. Einer der Pläne sieht den Bau eines Klärwerks auf dem Gemeindegrund unmittelbar gegenüber von Frohnbach und Hasenmühle vor. Die Überlegungen werden jedoch schon bald wieder eingestellt. (Anschluss an das regionale Abwassersystem findet Burgen erst im Jahre 2000.)
Die Gemeinde Burgen verkauft die Hasenmühle an eine Privatperson aus dem Wiesbadener Raum, die den Besitz zu Beginn als Wochenenddomizil nutzt, im Laufe der Jahre aber mehr und mehr sich selbst überlässt. Aus dieser Zeit stammen u.a. die Anlage des Buchsbaumvorgartens als Fortführung eines ursprünglichen Nutzgartens sowie die Pflanzung des Mammutbaums an der Südseite des Gebäudes.
Die Hasenmühle wird vom Land Rheinland-Pfalz als technisches Kulturdenkmal förmlich unter Denkmalschutz gestellt.
Die Hasenmühle erhält ein neues Schieferdach und eine neue Schieferverkleidung an der südlichen Wetterseite. (Die durch das marode Vorgängerdach entstandenen Wasserschäden sind über Jahre hinweg ein Problem für die Restaurierung des Gebäudes.)
Die Denkmalbehörde besteht darauf, dass die Innenkonstruktion aus gespaltenenen (und nicht wie heute üblich gesägten) Brettern und Sparren erhalten bleibt. Das hat zur Folge, dass die neue Dachkonstruktion auf die alte gesetzt wird. Wenn man so will, besitzt die Hasenmühle ab diesem Zeitpunkt zwei Dächer übereinander.
Die Hasenmühle wechselt erneut und bislang zum letzten Mal den Hausherrn.
Hasenmühle Mühlenweg 1 54472 Burgen b. Bernkastel-Kues
Tel 06534 93120 Email info@hasenmuehle.de